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Unter
dem aktuellen Namen "Orchestra della Svizzera Italiana"
(OSI) existiert das Orchester seit 1991. Davor nannte es sich
"Orchestra della Radiotelevisione della Svizzera Italiana"
(Orchestra RTSI), um deutlich zu machen, dass es zum Radiosender
des italienisch-schweizerischen Fernsehens gehörte.
Das erste Orchester mit Hörfunk-Charakter wurde offiziell
am 2. Januar 1935 in Lugano gegründet. Der Kern bestand
aus ca. 30 Musikern, die schon seit 1933 für den Sender
Radio della Svizzera Italiana (RSI) gespielt hatten.
Der erste Leiter war Leopoldo Casella (1935-68), der 1938
den Maestro Otmar Nussio engagierte, einen Förderer mit
internationaler Offenheit und mit einem starken Interesse
für das zeitgenössische Repertoire. Unterstützt
wurde dieser von Edwin Loehrer, der den Chor der RSI von 1937
bis 1981 leitete.
Von 1969 bis 1990 war Marc Andreae ständiger Leiter des
Orchesters, der regelmäßige Produktionen mit zeitgenössischer
Musik und vielen Erstaufführungen initiierte, vor allem
von schweizer Komponisten. Weitere ständige Leiter waren:
Nicholas Carthy von 1993 bis 1996, Alain Lombard von 1999
bis heute. Von 1997 bis 1999 leitete der Gastdirigent Serge
Baudo das Orchester.
Das OSI hatte eine bestimmende Rolle bei der Entstehung der
Settimane Musicali di Ascona (seit 1946), den Concerti di
Lugano (1953-76) und der Primavera concertistica di Lugano
(seit 1982), jetzt umbenannt in Lugano Festival.
Neben den Persönlichkeiten, die das Orchester in seiner
Geschichte geleitet haben, treten die Komponisten Pietro Mascagni,
Igor Strawinskij, Paul Hindemith, Luciano Berio, Arthur Honegger
und Richard Strauss hervor, der unter anderem für das
OSI das "Duett-Concertino" in F-Dur komponiert hat,
und unter den Dirigenten Ernest Ansermet, Leopold Stokowsky,
Eugène Ormandy, Sergiu Celibidache, Hermann Scherchen,
Wolfgang Sawallisch, Riccardo Chailly und viele andere.
Alle Auftritte sind in den umfangreichen Archiven der Radiotelevisione
della Svizzera Italiana (RTSI) dokumentiert, die auch tausende
von Aufnahmen enthalten, von denen viele auch auf CD erschienen
sind, um diese dem Publikum zur Verfügung zu stellen.
Neben diesen werden jährlich neue Produktionen veröffentlicht.
Seit 1997 besteht unter anderem eine enge Zusammenarbeit mit
dem Label Forlane in Paris.
Das OSI spielt heute sowohl im In- als auch im Ausland und
nimmt regelmäßig an den Festivals von Luzern, Montreaux
und Stresa teil und gastiert auch in Wien, Amsterdam, Mailand,
Salzburg, Prag, Genua, Turin und vielen anderen Orten.
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