Er
ist ein international gefragter Pianist, geboren und aufgewachsen
in Estland. Sein Lehrer in Tallinn war Prof. Bruno Lukk, selbst
noch Schüler von Paul Hindemith und Leonid Kreutzer in
Berlin. Lukk gilt als der führende Begründer der estnischen
Klavierausbildung nach dem Krieg.
Kalle Randalus Studien führten ihn nach dem Tallinner
Konservatorium zum berühmten Moskauer Konservatorium
in die Meisterklasse von Prof. Lev Vlassenko. Kalle Randalu
ist Preisträger renommierter internationaler Klavierwettbewerbe.
Er errang 1971 beim Wettbewerb für junge Pianisten in
der Tschechoslowakei und 1976 beim Allunionswettbewerb in
Tallinn jeweils den ersten Preis, 1981 wurde er Preisträger
des Robert-Schumann-Wettbewerbs in Zwickau, 1982 des Tschaikowsky-Wettbewerbs
in Moskau und 1985 erster Preisträger des ARD-Wettbewerbs
in München.
Seit 1988 lebt er in Deutschland. Als Professor für
Klavier lehrt er an der Karlsruher Musikhochschule. In gleicher
Position gehörte er zuvor der Freiburger Musikhochschule
an. Kalle Randalu konzertierte in vielen bedeutenden Musikzentren
auf der ganzen Welt. Sein Repertoire umfasste die meisten
großen Klavierkonzerte. Bereits mehrmals spielte Randalu
die fünf Klavierkonzerte und die Chorphantasie von Ludwig
van Beethoven an jeweils zwei Abenden.
Zu den Orchestern, mit denen Randalu musizierte, gehören
das Orchester des Bayerischen Rundfunks, der Bayerischen Staatsoper,
die Leningrader Philharmoniker, die Moskauer Philharmoniker,
die Hamburger Philharmoniker, das Orchester des Finnischen
Rundfunks, das Württembergische, Bratislaver und Leningrader
Kammerorchester sowie das Ostrobotnian Chamber Orchestra.
Zu den vielen Dirigenten, mit denen Randalu zu hören
war, zählen seine Landsleute Neeme Järvi, Paavo
Järvi, Peeter Lilje und Arvo Vollmer sowie Wolfgang Sawallisch,
Mariss Jansons, Natan Rachlin, Maxim Schostakowitsch, Jörg
Faerber und Jac van Steen. Außerdem musizierte er mit
den finnischen Dirigenten Juha Kangas, Osmo Vänskä
und Leif Segerstam.
Eine lange und fruchtbare Zusammenarbeit verbindet ihn mit
dem Staatlichen Sinfonieorchester Estlands, mit welchem er
klassische Konzerte spielte, aber auch viele estnische Werke
aus der Taufe hob. Enge Kontakte zu zeitgenössischen
estnischen Komponisten erbrachten viele Uraufführungen
und Widmungen
Soloabende führten ihn in den Münchner Herkulessaal,
das Wiener Konzerthaus und die Leningrader Philharmonie. Kalle
Randalus besondere Liebe gehört der Kammermusik. Namentlich
mit dem Ensemble Villa Musica, das renommierte Solisten in
Deutschland zusammenführt, gab er zahlreiche Konzerte
und erarbeitete sich ein großes Repertoirespektrum.
Außerdem gehören namhafte Ensembles, wie das Trio
di Clarone mit Sabine Meyer, Wolfgang Meyer und Reiner Wehle
oder das Mandelring-Quartett zu seinen kammermusikalischen
Partnern.
Nicht nur im Konzertsaal, sondern auch im Studio fühlt
sich Kalle Randalus wohl. Bislang hat er über 30 CDs
eingespielt. Geradezu sensationellen Erfolg hatte die Gesamtaufnahme
aller Sonaten von Paul Hindemith auf sieben CDs, die mehrfach
mit Preisen ausgezeichnet wurde, darunter mit dem begehrten
Classical Award in Cannes und dem „Klassik-Echo“-Preis.
Im Jahr 1999 hat die Musikakademie Estlands ihn zum Ehrendoktor
ernannt.
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