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Hans
Clarin, Sprecher
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1929
in Wilhelmshaven geboren entschied Hans Clarin sich zu unserem
Glück gegen seinen ersten Berufswunsch in der Landwirtschaft
und ging nach München, wo er von 1948 bis 50 die Schauspielschule
besuchte.
Hans Clarin hat sich mit über 100 TV- und zwei Dutzend
Kinorollen sowie als Bühnenschauspieler in Klassikern und
in Boulevard-Stücken einen festen Platz unter den deutschen
Charakter- und Komödien-Darstellern erobert. Der kleine
Mann ohne Heldengesicht ist vielleicht hin und wieder zu übersehen,
unüberhörbar ist seine (verstellte) Stimme, die das
Multitalent in den 80er Jahren dem TV-Kobold "Pumuckl"
geliehen hat, zuletzt 1994 für den Film "Pumuckl und
der blaue Klabauter" und 2002 für "Pumuckl und
das Zirkusabenteuer". Auch das Hörspielgespenst "Hui
Buh" spricht mit Clarins Stimme. Älteren ist seine
Kiekstimme aus 50 Folgen der US-Krimiserie "77 Sunset Strips"
bekannt, die er dem Kriminalassisten Cookie lieh.
Sein Debüt als Theaterschauspieler gab der Vater von vier
Töchtern und einem Sohn 1950 in München, wo er zuerst
an den Kammerspielen und bis 1967 am Bayerischen Staatsschauspiel
engagiert war. Sowohl in Klassikern von Shakespeare, Moliére
und Nestroy als auch in frühen Filmproduktionen ("Das
Wirtshaus im Spessart", 1957; die beiden Wallace-Krimis
"Das indische Tuch" und "Zimmer 13", beide
1963; "Pippi Langstrumpf", 1968) war Clarin erfolgreich.
Der Schauspieler, (Kinderbuch-)Autor, Synchronsprecher und Sänger,
der nach der Gymnasialzeit in Frankfurt zunächst in Ulm
lebte, schlug früh in Bayern Wurzeln und eroberte sein
Publikum von München aus - seit 1961 sogar als bayerischer
Staatsschauspieler. Zudem mit musikalischer Stimme ausgestattet,
machte Clarin sich neben der großen Bühne nicht zuletzt
in der leichten Muse als Gute-Laune- Multitalent und Publikumsliebling
einen Namen. Der Film ließ nicht lange auf sich warten.
In den frühen Filmen sieht man ihn an der Seite von Liselotte
Pulver, Gert Fröbe, Elisabeth Flickenschild, Klaus Kinski
("Das indische Tuch"), Hildegard Knef, Joachim Fuchsberger
(in dem Edgar-Wallace-Krimi "Zimmer 13"). 1965 neben
Lex Barker und Mickey Rooney in dem Abenteuer "In Beirut
sind die Nächte lang"; im gleichen Jahr auch neben
Vivi Bach und Dietmar Schönherr in "Ein Ferienbett
mit 100 PS". 1967 dreht er mit Gila von Weitershausen "Engelchen
oder die Jungfrau von Bamberg".
Weitere Filme: "Zwerg Nase" (1952), "Geliebtes
Fräulein Doktor" (1954), "Oberarzt Dr. Solm"
(1954), "Lampenfieber" (1960), "Das Spukschloß
im Spessart" (1960), "Max, der Taschendieb" (1961,
mit Heinz Rühmann), "Magnet Großstadt"
(1964), "Wartezimmer zum Jenseits" (1964), "Eine
Frau sucht Liebe" (1968), "Pepe, der Paukerschreck"
(1969), "Madame Pompadour" (1976), "Marie Ward
- Zwischen Galgen und Glorie" (1985), als Doktor in "Geld
oder Leber!" (1986), "Ein fast perfekter Seitensprung"
(1995), "Eine fast perfekte Scheidung" (1997), "Eine
fast perfekte Hochzeit" (1999), "Pinky und der Millionenmops"
(2001).
Populär machte ihn das Fernsehen seit Ende der 70er, nicht
zuletzt durch eine Reihe von (albernen) Werbespots für
die Fernsehlotterie. Bekanntere Serien: "Fest im Sattel",
"Rivalen der Rennbahn" (1989), "Oliver Maas",
Ausgestoßen", "Peter und Paul" (1992),
"Das Auge Gottes" (1992). Clarin spielt in der 13-teiligen
Serie einen Fotografen mit Herz, der vor der Bedürftigkeit
seiner Mitmenschen nicht die Augen verschließt. 1998 ist
Hans Clarin in der Serie "Titus, der Satansbraten"
zu sehen. Fernsehfilme: "Christoph Kolumbus oder Die Entdeckung
Amerikas"(1969), "Es begann bei Tiffany" (1979),
"Das verräterische Herz" (1979), "Der Weg
ins Freie" (1983), "Der kleine Riese" (1985),
"Tatort - Die Macht des Schicksals (1986), "Mrs. Harris
fährt nach Moskau" (1987), "Hexenschuß"
(1987), "Evelyn und die Männer oder "Wie Hund
und Katz' " (1987), "Wieviel Liebe braucht der Mensch"
(1988), "Tagebuch für einen Mörder" (1988),
"Die Brüder" (1988), "Der Spatzenmörder"
(1989), "Killer kennen keine Furcht" (1989) (TV),
"Keine Gondel für die Leiche" (1989), "Jede
Menge Schmidt" (1989), "Geld macht nicht glücklich"
(1989), "Drunter und drüber" (1989), "Der
Bettler vom Kurfürstendamm" (1989), "Immer Ärger
mit Nicole" (1992), "In dieser Stadt daheim"
(1993), "Tierärztin Christine" (1993), "Sieben
auf einen Streich" (1993), "Hochwürden erbt das
Paradies" (1993) , "Glück auf der Alm" (1993),
"Frühlingsgefühle - Eine Geschichte von Peter
und Paul" (1993), "Fahr'n ma Euer Gnaden" (1995),
"Hochwürdens Ärger mit dem Paradies" (1996)
, "Titus und der Fluch der Diamanten" (1998), "Das
verbotene Zimmer" (1998), "Der Zigeunersimmerl"
(1998), "Warten ist der Tod" (1999), "Polt muss
weinen" (2000), "Der Bestseller" (2001).
Für das Privatfernsehen (RTL) trat Clarin als Produzent
von Adventssendungen in den Jahren 1988 bis '92 in Erscheinung.
Einen Jugendtraum erfüllte sich der Wahlbayer bereits 1974
im oberbayerischen Chiemgau mit dem Erwerb des mehr als 450
Jahre alten "Moserhofs" in Aschau nebst umfangreichem
Grund und Boden.
Neben zahlreichen Auszeichnungen erhielt er 1994 das Bundesverdienstkreuz
erster Klasse.
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